Wie Unternehmen sich im Ausland gegen Gefahren schützen können

Unvorhergesehene Verluste durch Produktionsstillstände: Risikomanagement bei Auslandsexpansion

Entscheiden sich Unternehmen für die Expansion ins Ausland, treten häufig unerwartete Probleme auf – als Folge muss die Produktion oft über mehrere Wochen stillgelegt werden. Hohe Verluste bleiben dabei nicht aus. Gründe dafür sind in vielen Fällen fehlende Genehmigungen und lokale Vorschriften, die im Vorfeld nicht bedacht wurden. Nicht ohne Grund scheuen sich laut einer Umfrage der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) viele Unternehmen davor, den Schritt ins Ausland zu wagen. Aber gerade in Branchen, in denen die Produktions- und Personalkosten im Wettbewerb mit anderen Unternehmen eine immer wichtigere Rolle spielen, kann die internationale Verteilung der Wertschöpfungskette zu einem deutlichen Wettbewerbsvorteil führen. Auf diese Weise können die Kostenvorteile anderer Standorte genutzt und die preisliche Wettbewerbsfähigkeit erhöht werden, wie eine Studie der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. angibt. Doch ohne ein auf das Ausland abgestimmtes Risikomanagement wird das Plus schnell zum Minus.

In vielen Fällen stoßen Unternehmen schon zu Beginn des Expansionsvorhabens auf Schwierigkeiten: Lokales Steuer- und Versicherungsaufsichtsrecht verbietet in vielen Ländern, dort belegene Risiken von außerhalb des Landes zu versichern. Ein Verstoß gegen diese Regeln kann wirtschaftliche, aber auch strafrechtliche Folgen haben. So ist es nicht zulässig, in Länder wie Russland oder China, Brasilien oder Mexiko hinein zu versichern. Hier müssen andere, anspruchsvolle versicherungstechnische Lösungen gefunden werden. Dies kann von kompetenten, in dem jeweiligen Land ansässigen Ansprechpartnern übernommen werden, die vor Ort agieren und für ihre Kunden die am besten geeigneten Deckungslösungen finden und einsetzen. Gut ausgebaute Versicherungsmakler-Netzwerke wie das WBN (Worldwide Broker Network) verfügen über derartige Partner, wodurch eine aufwendige Suche nach qualifizierten, lokalen Maklern im Ausland überflüssig wird.

Sinnvolle Versicherungen für die herstellende Industrie

Prinzipiell gibt es zwar versicherungsrelevante Schwerpunkte für produzierende Unternehmen, die sich aber eher im Inhaltlichen der Versicherungsverträge und nicht so sehr in den Versicherungsprodukten selbst niederschlagen. Neben grundlegenden Deckungen wie zum Beispiel einer Betriebs- und Produkthaftpflichtversicherung sowie einer Feuer- und Betriebsunterbrechungsversicherung finden sich unterschiedlichste Versicherungsprodukte und zusätzliche Produktbausteine im durchschnittlichen Versicherungsportfolio von international produzierenden Unternehmen wieder. Ganz typisch hierbei ist unter anderem die erweiterte Produkthaftpflichtversicherung, die spezielle Haftungsrisiken von Herstellern beziehungsweise Händlern deckt, deren Produkte einer gewerblichen Weiterverarbeitung unterliegen. Daneben zu nennen ist insbesondere für in den USA tätige Unternehmen die sogenannte „Workersʼ Compensation“ (WC), die eine Haftung des Arbeitgebers für Arbeitsunfälle sowie Berufskrankheiten bietet und in den USA privatwirtschaftlich geregelt wird. Zwar eher als Standarddeckung bekannt, aber marktweit geschätzt, ist die Maschinenversicherung inklusive eines adäquaten Betriebsunterbrechungsschutzes, um etwaige Ausfallkosten infolge eines Maschinenschadens abzusichern. Abhängig von den vor sieben Jahren beim Vulkanausbruch in Island gesammelten Erfahrungen beobachten wir ebenso die zyklische Wiederkehr der Vorratshaltung, um mögliche Zulieferengpässe zu vermeiden. Hieraus ergibt sich häufig die Notwendigkeit des Einschlusses externer Lager in die bestehende Sachversicherung. Wird hingegen die Supply-Chain unterbrochen, kann eine Transport- beziehungsweise Transport-Betriebsunterbrechungsversicherung dabei helfen, etwaige Produktionsengpässe entsprechend abzusichern. Nicht nur bei von Naturkatastrophen stärker heimgesuchten Ländern erweist sich außerdem eine Sachversicherung als sinnvoll, die dem Kunden neben der Deckung des Inventars und der Vorräte auch die Möglichkeit zum Abschluss eines Bausteins zur Betriebsunterbrechung bietet. Hierüber können eventuelle Gewinnverluste im Falle eines versicherten Sachschadens kompensiert werden. Für jede Firma in Betracht zu ziehen sind darüber hinaus Absicherungen von Forderungsausfällen gegenüber Kunden über eine Warenkreditversicherung, eine Kidnap & Ransom-Versicherung bei Entführungen oder Erpressungen, eine D&O-Deckung zur Absicherung der Managerhaftung sowie eine Straf-Rechtsschutzpolice.

Immer mehr im Fokus: Cyber-Angriffe

Die Online-Kriminalität hat in den letzten Jahren stetig zugenommen. Auch bei SÜDVERS spüren wir die Folgen davon durch die erhöhte Nachfrage nach entsprechenden Absicherungen. Doch was sind die Gefahren bei Cyber-Kriminalität im Ausland? Letztendlich dieselben wie hierzulande: Es ist leider durchaus üblich, dass Unternehmen die Steuerungs-IT ihrer Produktionsmaschinen nicht von ihrer restlichen IT isolieren. Bei einer solchen Anbindung besteht das Risiko, dass Hacker mit einer DDoS-Attacke – einer Blockierung der IT durch eine Vielzahl paralleler Anfragen – und vor allem durch das Einschleusen von Ransomware – einer Software, die eigene Daten verschlüsselt, – nicht nur die allgemeine IT zusammenbrechen lassen, sondern auch diejenige der Produktion. Folgen sind unter anderem erheblich höhere Betriebsunterbrechungsschäden – und gegebenenfalls sogar Sachschäden an den Produktionsmaschinen. Soweit die Betriebsunterbrechung weder durch technische oder organisatorische Maßnahmen noch auf eine andere Art verhindert werden kann, besteht die Notwendigkeit einer Cyber-Versicherung: Sie ersetzt insbesondere den entgangenen Gewinn und stellt umfangreiche Dienstleistungen bereit, damit der Betrieb möglichst bald wieder anlaufen kann. Eine Cyber-Versicherung bei SÜDVERS stellt für diese Fälle Dienstleister aller Art zur Verfügung und schützt die Geschäftsführer oder den Vorstand zusätzlich vor einer persönlichen Haftung durch Unterlassung.

Wie kann man sich darüber hinaus vor Cyber-Attacken schützen? Am besten funktioniert das durch Trennung der beiden oben genannten IT-Bereiche. Im Übrigen ist der Schutz vor DDoS-Attacken schwerer als gegen Ransomware: Eine regelmäßige Schulung der Mitarbeiter erschwert Hackern das Einschleusen von Viren, insbesondere über Mailanhänge. Ist es bereits zu einem Schaden gekommen, hilft natürlich in jedem Fall ein tragfähiger Krisenplan und das Einsetzen externer Dienstleister über eine Cyber-Versicherung. SÜDVERS bietet seinen Kunden auch Dienstleister für die professionelle Erarbeitung von Krisenplänen und Cyber-Strategien an.

Lokale Expertise ausländischer Makler nutzen

Vermögenswerte und Haftung sind in den jeweiligen Regionen der Welt unterschiedlichen Risiken ausgesetzt. Ein gut gestaltetes internationales Versicherungsprogramm berücksichtigt die lokalen Besonderheiten ebenso wie ausreichende Limits und Best-Practice an allen Standorten. Nur der lokale Makler ist in der Lage, für den Kunden die jeweiligen regionalen Eigenheiten an den leitenden Makler, zum Beispiel in Deutschland, zu vermitteln. Das ist wohl auch ein Motiv für die Entscheidung vieler Unternehmer für das WBN, denn immer wieder stellen wir fest, dass Auslandsrisiken nur unzureichend betreut und guter Service und Kundennähe nicht geboten werden. Bei WBN findet die Betreuung vor Ort hingegen in aller Regel durch Mitarbeiter der Führungsebene statt, die selbst Interesse daran haben, die regionalen und lokalen Kundenbeziehungen auszubauen und gut zu betreuen.

Eine in die Tiefe gehende Erfassung der betrieblichen Risiken national und international ist Voraussetzung für die Gestaltung eines optimalen globalen Versicherungsschutzes. Für jedes Land haben wir direkte Ansprechpartner, an die wir oder unser Kunde sich wenden können. Jeden dieser Ansprechpartner kennen wir persönlich, da sich alle Mitglieder des Netzwerks regelmäßig im Rahmen zweier großer Konferenzen treffen. Über unsere Partner können Vertragsverhandlungen oder Platzierungen sowie die notwendigen administrativen Prozesse abgewickelt werden. Ein weiterer Vorteil, der auch bei der Wahl der passenden Versicherung stets bedacht werden sollte, ist, dass etwaige Schadenskorrespondenzen in der gleichen Zeitzone und in der jeweiligen Landessprache erfolgen können. Abschließend fließen alle vertrags- und schadensrelevanten Informationen über unsere Netzwerk-eigene IT-Lösung bei uns zusammen, sodass unser Kunde ein nachvollziehbares Reporting über seine Versicherungslösungen und Schadensfälle erhält. Denn Schadensberichte dienen als Grundlage für wichtige Entscheidungen und sollten daher immer in übersichtlicher und aktueller Form für den Kunden zugänglich sein.